Einzugsermächtigung
Mittels der Einzugsermächtigung bevollmächtigt ein Kontoinhaber eine Firma dazu, dass diese bestimmte Forderungen automatisch über das Lastschriftverfahren von seinem Konto einzieht. Normalerweise wird ein solches Verfahren angewandt, wenn der Inhaber des Kontos diverse Zahlungen oder Überweisungen in regelmäßigen Abständen durchführt. Dabei kann es sich beispielsweise um Mietzahlungen oder die monatlichen Tilgungsraten eines Darlehens handeln. Auch im elektronischen Handel wird das Einzugsermächtigungsverfahren mittlerweile häufig verwendet. Für den Zahlungsempfänger ergeben sich bei dem kostenlosen Verfahren besonders Organisations- sowie Buchungsvorteile. In der Praxis erhält der Zahlungsempfänger seinen Geldbetrag zu einem vereinbarten Zeitpunkt, was Liquiditäts- und Zinsvorteilen mit sich zieht. Auch der Verbraucher profitiert von dieser bargeldlosen Zahlung, weil er keine Überweisungsaufträge erteilen und ebenso keine Schecks für die Bank ausstellen muss. Weil der Kontoinhaber alle Belastungen seines Kontos durch den Widerruf entgegentreten kann, muss er bei der Einzugsermächtigung keinerlei Risiken fürchten.
Einkommensnachweis
Bei der Immobilien- sowie Fahrzeugfinanzierung sowie der Kreditvergabe muss der Kunde normalerweise einen Einkommensnachweis vorlegen. Damit kann das Kreditinstitut unter anderem die Bonität des Antragstellers überprüfen und daneben feststellen, ob er finanziell in der Lage ist, die monatlichen Raten des Kredits zu bezahlen. Die klassische Verdienstbescheinigung des Arbeitgebers ist bei den Angestellten sowie Arbeitern der bekannteste Einkommensnachweis. Die so genannte betriebswirtschaftliche Aufstellung der Unternehmensgewinne wird als Nachweis bei den Freiberuflern und Selbstständigen verlangt. Je nach Kreditinstitut müssen die Kunden diese Nachweise in Verbindung mit diversen Bilanzen sowie Steuerbescheiden vorlegen, welche Details über das Bruttojahreseinkommen sowie die Beschäftigungsdauer angeben. Bei Antragstellern im Ruhestand können beispielsweise als Einkommensnachweis auch Rentenbescheide herangezogen werden.
Effektivzins
Mit Effektivzins ist im Finanzwesen der effektive Jahreszins gemeint, der wiederum die realen Kosten eines Darlehens prozentual auf ein Jahr wiedergibt. Falls bei dem Kredit ein variabler Zins beschlossen wurde, wo sich während der Darlehenslaufzeit der Zinssatz ändert, spricht man von einem so genannten anfänglichen effektiven Jahreszins. Der Effektivzins beinhaltet alle Kosten eines Kredits wie Bearbeitungsgebühren, Zinsen sowie die Zinseszinseffekte. Bestimmt wird der Effektivzins neben dem Auszahlungskurs sowie der Tilgung auch durch den Nominalzinssatz. Für den Kunden ist der effektive Jahreszins damit eine gute Grundlage, um die unterschiedlichen Darlehen miteinander zu vergleichen. Jedoch kann man mit dem Effektivzinssatz lediglich Darlehensangebote mit der gleichen Dauer der Zinsfestschreibung unter die Lupe nehmen. Hierzulande sind sämtliche Kreditinstitute vom Gesetz her dazu verpflichtet, bei den Kosten des Darlehens auch den Effektivzins in Prozent anzugeben.
Dispositionskredit
Der Bankkunde kann beim Dispositionskredit sein Girokonto überziehen, wobei dies nur bis zu einer bestimmten Kreditlinie zulässig ist. Die Bank ermittelt die Höhe des Kreditlimits am Einkommen des Bankkunden, welches er regelmäßig von seinem Arbeitgeber auf sein Konto überwiesen bekommt. In der Praxis liegt das Kreditlimit beim Dreifachen des Monatseinkommens vom Kunden, wobei es je nach Bankinstitut auch mehr oder weniger sein kann. Der Dispokredit wird dem Kunden von der Bank rund vier Wochen nach der Kontoeröffnung gewährt. Bei der Inanspruchnahme dieses Dispositionskredits verlangt die jeweilige Bank täglich Sollzinsen, die ebenso unterschiedlich hoch ausfallen können. Sobald der Kunde auch den Dispokredit überzieht, muss er Überziehungszinsen an die Bank entrichten. Zusammen mit dem Kontorechnungsabschluss werden von der Bank auch die Zinsen von seinem Konto automatisch angezogen, was üblicherweise alle drei Monate vorgenommen wird. Die Zinssätze des Dispokredits sind dabei von den jeweiligen Zinssätzen auf den Finanzmärkte abhängig. Da die Bankkunden diese Kreditform so oft sie wollen in Anspruch nehmen können, handelt es sich dabei um einen sehr flexiblen Kredit ohne große Formalitäten. Die Banken lassen sich dies natürlich in Form von hohen Zinssätzen zwischen 12 bis 15 Prozent gut bezahlen. Um einer Verschuldung zuvorzukommen ist es sinnvoll, wenn man den Dispokredit nach drei Monaten vollständig ausgleicht.
Das Social Lending
Gerade bei den Krediten und Geldanlagen haben die Menschen teils das Vertrauen in die Bankinstitute verloren, weshalb sich in den vergangenen Jahren eine neue Art der Geldanlage sowie des Geldleihens etablieren konnte. Die rede ist vom so genannten Social Lending. Zahlreiche Verbraucher sind heutzutage auf Kredite angewiesen und auf der anderen Seite gibt es viele Menschen, die ihr Geld anlegen möchten. Durch das Social Lending werden diese beiden Gruppen nun zusammengeführt, wobei das Bankinstitut als Mittelsmann komplett entfällt. Da immer mehr Menschen Zugang zum Internet haben, verzeichnete das Social Lending in den vergangenen Jahren hohe Wachstumsraten. Im World Wide Web finden die Verbraucher auf unterschiedlichen Plattformen das Social Lending, wo man sich kostenlos registrieren und einen Account eröffnen kann. Sobald jemand auf einen Kredit angewiesen ist, kann er dies auf der Plattform mit dem Verwendungszweck sowie der benötigten Kreditsumme veröffentlichen. Die zahlreichen Kreditgeber können anschließend entscheiden ob sie dem Kreditnehmer das Darlehen gewähren oder es ablehnen. Sobald sich beide Parteien einigen und es zur Übereinstimmung kommt, werden alle weiteren Formalitäten durch den Anbieter des Social Lending geregelt.
Darlehen
Ein Darlehen ist ein Vertrag in schriftlicher Form zwischen dem Darlehensnehmer und Darlehensgeber über die Geldleihung eines bestimmten Betrages für einen vereinbarten Zeitraum. Wenn diese Darlehenslaufzeit verstrichen ist, muss der Darlehensnehmer den vollständigen Kreditbetrag wieder zurückgezahlt haben. Der Darlehensgeber verlangt für einen gewährten Kredit normalerweise Zinsen, die sich in ihrer Höhe nach der Kreditsumme richten. Beim Annuitätendarlehen ist die vom Darlehensnehmer zu zahlende Monatsrate aus Zinsen und Tilgung stets gleich hoch, weshalb der Tilgungsanteil im Laufe der Zeit ansteigt und der Zinsanteil gleichzeitig singt. Weil die monatliche Belastung immer gleich bleibt, ist dies für den Darlehensnehmer vorteilhaft, da er seine Kosten schon im Voraus gut planen kann. Beim so genannten Tilgungsdarlehen ist der Tilgungsanteil während der Kreditlaufzeit dagegen immer gleich hoch, weshalb das Bankinstitut die Zinsen aus dem Restkapital immer neu ermitteln muss.
Bürgschaft
Sofern der Hauptschuldner nicht in der Lage ist, seine Verbindlichkeiten gegenüber dem Gläubiger zu begleichen, ist der Bürge bei der Bürgschaft vom Gesetz her für die Zahlung der offen stehenden Schuld verpflichtet. Eine Bürgschaft kann sowohl betragsmäßig als auch zeitlich je nach Vertrag begrenzt sein. Sofern der Bürge eine Bürgschaft übernimmt, ist im gleichen Zuge auch seine Kreditwürdigkeit eingeschränkt, worüber er sich im Klaren sein sollte. Bei der so genannten Ausfallbürgschaft darf der Bürge nur dann in Anspruch genommen werden, wenn der Hauptschuldner keine Zahlungen leisten kann und auch eine Zwangsvollstreckung aussichtslos war. Viele Kreditinstitute verlangen mittlerweile jedoch eine selbstschuldnerische Bürgschaft, wo die Bank selbst entscheiden kann, ob sie mit ihren Forderungen an den bürgen oder den Hauptschuldner herantritt. Somit kann der Bürge bei dieser Bürgschaftsvariante schnell zur Begleichung der Forderungen herangezogen werden.
Bruttokreditbetrag
Der Nennwert eines Kredits wird mit dem so genannten Bruttokreditbetrag beschrieben. Von dem Bankinstitut erhält der Darlehensnehmer nämlich nicht den Bruttokreditbetrag überwiesen. Von diesem Geldbetrag werden alle Kosten abgezogen, welche mit dem Darlehen verbunden sind und am Schluss wird der Nettokreditbetrag auf das Konto des Kreditnehmers überwiesen. Im Kreditvertrag müssen neben dem Nettokreditbetrag auch der Bruttokreditbetrag sowie die Gesamtkreditkosten festgehalten sein. Bei den normalen Privatkrediten handelt es sich dabei um die Kosten der Bearbeitungsgebühren, die von der Bank von der Darlehenssumme abhängig gemacht werden. Der Darlehensnehmer muss zusätzlich zu den Abschlussgebühren noch die Kosten für den Notar sowie eine Einwertungsgebühr bei den Immobilienfinanzierungen zahlen. Die vom Kreditnehmer zu zahlenden Monatsraten für die Zinsen und Tilgung berechnet das Bankinstitut nicht am Netto- sondern am Bruttokreditbetrag. Vom Kreditnehmer muss daneben die Kreditversicherung auch auf den Bruttokreditbetrag abgeschlossen werden, da das Bankinstitut diese Kosten bei einem möglichen Kreditausfall nicht zurückerstattet.
Bonitätsanalyse
Eine der Grundvoraussetzungen bei der Darlehensvergabe sowie der Beurteilung der Zahlungsfähigkeiten eines Kunden wird mit der Bonitätsanalyse vorgenommen. Sowohl die persönliche als auch die finanzielle Kreditwürdigkeit wird hierbei von dem Bankinstitut exakt überprüft. Bei der sachlichen Bonitätsanalyse ist unter anderem das Gehalt des Kunden entscheidend, welches er zur freien Verfügung hat. Nachdem die Monatsraten abgezogen wurden, muss der Kreditnehmer immer noch genug Geld für die Lebenshaltungskosten übrig haben. Der Kreditgeber nimmt im Zuge der Bonitätsanalyse auch die Höhe der Wohnungsmiete sowie alle weiteren Nettoeinkünfte des Kreditnehmers genau unter die Lupe und erkundigt sich, ob weitere Darlehen von ihm zurückgezahlt werden müssen. Die Dauer der aktuellen Beschäftigung und mögliche Arbeitsplatzwechsel in der Vergangenheit fließen auch in die Bewertung der Bonität mit hinein. Das Bankinstitut wird bei der Bonitätsanalyse auch eine Anfrage bei der Schufa stellen, um zu überprüfen, ob der Kreditnehmer dort über negative Einträge verfügt.
Bonität
Mir der Bonität bezeichnet man die Kreditwürdigkeit einer entsprechenden Finanzkraft, den in Anspruch genommenen Kredit auch wieder zurückzahlen zu können. Für die Kreditvergabe an einen Darlehensnehmer stellt die Bonität damit die Basis dar. Falls die Bonität eines Kunden für die Bank nicht ausreichen sollte, kann sie den Kredit entweder zu einem höheren Zinssatz anbieten oder ablehnen. In der Regel erhalten die Verbraucher von den Kreditinstituten nämlich nur dann ein Darlehen, wenn die Banken davon ausgehen können, dass sie ihren geliehenen Darlehensbetrag wieder in voller Höhe zurückgezahlt bekommen. Je nach Bankinstitut können sich die Regelungen bei der Bonitätsprüfung eines Kunden unterscheiden, wobei ein regelmäßiges Einkommen wohl einer der wichtigsten Kriterien ist. Die Banken überprüfen im Zuge der Bonitätsüberprüfung unter anderem auch, ob der Kunde zum Beispiel noch andere Kredite laufen hat, welche er beglichen muss. Daneben spielen bei der Bonitätsprüfung auch negative Schufaeinträge eine entscheidende Rolle. Anhand der Schufa-Daten kann eine Bank sofort feststellen, wie die Zahlungsmoral der betreffenden Person ist und ob er früher viele Schulden anhäufte oder Kredite platzen ließ.